Erich Heckel, geboren am 31.07.1883 in Döbeln/Chemnitz, gestorben am 27.01.1970 in Radolfzell.
Heckel war in seiner Jugend mit Karl Schmidt-(Rottluff) befreundet, die sich im Debattierclub „Vulkan“ mit der damaligen Avantgarde-Literatur (Dostojewsky, Nietzsche) und kunsttheoretischen Fragen beschäftigten. Diese Auseinandersetzung mit Philosophie und Literatur wirkte für Heckels Bilder prägend. 1904-05 Studium der Architektur an der Technischen Universität Dresden, dann Studium der Malerei. Bekanntschaft mit Ernst Ludwig Kirchner und 1905 Gründung der Künstlergruppe „Brücke“ zusammen mit Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl.
Heckel arbeitete im Architekturbüro von Wilhelm Kreis. Wie die anderen „Brücke“-Maler suchte er die „unberührte“ Natur und verbrachte die Sommermonate 1907 und 1908 Urlaub mit Schmidt-Rottluff in Dangast an der Nordsee, 1909 und 1910 mit Kirchner und Pechstein an den Moritzburger Teichen. Heckel unternahm weitere Reisen durch Europa, begeisterte sich für Berglandschaften – Alpen, Bodensee und Schwarzwald. Die Monumentalität der Berge stellt er erstmals in Landschaftsgemälden dar.
1922/23 schuf er Wandmalereien für das Anger-Museum in Erfurt. Zu seinen bevorzugten Motiven zählte auch die Zirkuswelt, ferner malte er neben Landschaften auch Akte und Portraits. In Berlin wurde sein Personalstil zunehmend abstrakt-geometrisch, der Bildaufbau rigider, die Farben gedämpft. Heckel schuf ein umfangreiches grafisches OEvure aus Holzschnitten, Lithographien und Zeichnungen. In den 1920er Jahren hatte sich Heckel in Berlin als politisch als aktives Mitglied des „Arbeitsrates für Kunst und der „Novembergruppe“ betätigt. Unter den Nationalsozialisten wurde Heckel als „entarteter“ Künstler diffamiert. Infolge der Kriegshandlungen wurde ein großer Teil seines Werks zerstört. 1944 übersideelte Erich Heckel nach Hemmenhofen/Bodensee.
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100 Jahre Künstlerort Dangast. Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Franz Radziwill. 192 Seiten, 103 Abbildungen. 2007.