Günther Uecker wurde am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren.
Seine künstlerische Ausbildung begann 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar, danach in Berlin-Weißensee, 1955 in Düsseldorf. Dort studierte Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er seit 1974 bis heute eine Lehrtätigkeit übernimmt. Ende der 1950er Jahre machte Uecker Nägel zu seinen bevorzugten kompositorischen Elementen, die er in symmetrischen Formationen auf Platten und Brettern anordnete und mit weißer Farbe übermalte. Hierdurch entstanden visuelle Effekte, die der Op-Art nahestehen (Bewegung, Tiefenwirkung, kinetische Illusion, Immaterialität). Uecker kam mit der Gruppe ZERO, den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene in Kontakt, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel waren.
Er beschäftigte sich mit Lichtmedien und optischen Phänomenen, Strukturreihungen und Schwingungsbereichen, die den Betrachter miteinbeziehen. Mit Mack und Piene richtete Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen „Salon de lumière“ ein. Weitere Lichtsalons folgten in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre – nach der Auflösung von ZERO – setzte Uecker Nägel nunmehr als Hauptgestaltungsmittel ein. Uecker begann mit der Übernagelung von Möbeln, Musikinstrumenten und Haushaltsgegenständen, kombinierte Nägel mit seinem früheren Schwerpunkt „Licht“ und entwickelte fortan Serien von „Lichtnägeln“ und „kinetischen“ Nägeln. Das Thema Licht bleibt weiterhin präsent, aber es werden zusätzlich natürliche Materialien wie Sand und Wasser in Raumkonzepte eingebunden. Ueckers Gesamtwerk umfasst Malerei, Objektkunst, Installationen sowie Bühnenbilder und Filme.
Sein Interesse galt der osteuropäischen Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre sowie den asiatischen Kulturen und Denkweisen. 1998 bis 2000 gestaltete er den Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf.