Otto Dix, geb. am 02.12.1891 in Untermhaus/Gera, gest. am 25.7.1969 in Singen.
1905-09 Lehre als Dekorationsmaler, 1910-14 Kunstgewerbeschule in Dresden. Dix studierte in den Dresdner Kunstsammlungen Meisterwerke der deutschen und italienischen Renaissance. 1912 Besuch der Ausstellung Vincent van Goghs, der ihn ebenso inspirierte wie Werke der deutschen Expressionisten und der Futuristen. „Alles, was man malt, ist Selbstdarstellung“, war sein künstlerisches Credo. 1914 freiwillige Meldung zum Kriegsdienst. 1919-22 Studium an der Dresdner Kunstakademie, Freundschaft mit Conrad Felixmüller. 1919 Mitbegründer der „Dresdner Sezession – Gruppe 1919“. 1920 Bekanntschaft mit George Grosz.
1920 Teilnahme an der „Ersten Internationalen Dada-Messe“ in Berlin. 1922 Meisterschüler an der Düsseldorfer Kunstakademie, Mitglied im Kreis um die Förderin und Galeristin Johanna Ey („Mutter Ey“) und der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“. 1924 Mitglied der „Berliner Secession“, 1925 wohnhaft in Berlin. 1925 Beiteiligung an der Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ in Mannheim. Ab 1926 wird er von der Galerie Nierendorf ausgestellt. 1927 Professor an der Kunstakademie Dresden. In seinen Werken orientierte sich Otto Dix zunächst am Expressionismus, entwickelte ab 1920 seinen Personalstil– eine eigene realistische Malweise der Überzeichnung und Darstellung der menschlichen Abgründe und des Schreckens. In seinen Porträts stellte er bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens schonungslos bis zur Karrikatur dar.
Ab 1924 setzte Otto Dix Ölfarben ein, die er in altmeisterlicher Manier lasierend auf Holztafeln aufbrachte. Das drastische, karrikative Bildsujet wurde detailgetreu dargestellt. 1927/28 entstand mit dem „Großstadt-Triptychon“ eines seiner Hauptwerke, ein schillerndes Sittenbild der Zwanziger Jahre mit überzeichneter Typisierung in grellen Farben. 1933 musste der Künstler seine Professur niederlegen und war heftigsten Anfeindungen ausgesetzt. 1937 wurden seine Bilder in der Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert – eine dramatische Lebenswende für Otto Dix.
Nach dem Krieg geriet er zum lebenden „Denkmal“ des Veristen Dix. Er fühlte sich zum zweiten Mal verbannt – diesmal von der abstrakten Malerei, die fortan in der westlichen Kunst die Richtung angibt. „Die Abstrakten, das ist doch großer Mist, das kann doch Hinz und Kunz machen“, wetterte der einstige Avantgardist. Er zog sich von der Gesellschaft zurück und lebte ab 1936 in Hemmenhofen am Bodensee, befasste sich mit der Landschaftsmalerei sowie allegorischen und christlichen Themen.
Bodenseelandschaft mit Schwänen, 1965/66
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