Piero Dorazio, geb. am 29.06.1927 in Rom, gest. am 17.05.2005 in Rom.
1945-46 Studium der Architektur in Rom. Zeitgleich entstanden erste abstrakte Arbeiten. 1946 schloss er sich der Gruppe „Arte Sociale“ in Rom an und malte im Stil des Sozialistischen Realismus. 1947 Stipendium an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Unter dem Einfluss der abstrakten Gruppe „Forma I“ schuf Dorazio fortan geometrisch-abstrakte Bilder und Graophiken, in denen sich Farbbänder oder Elemente in Gruppen angeordnet mitenander verflechten oder überlagern.
Dorazio gilt als einer der führenden italienischen Künstler der konkreten Farbmalerei. Bei einem einjährigen Aufenthalt in den USA schloss Dorazio Bekanntschaft mit Vertretern des „Abstrakten Expressionismus“ – Marc Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newman. Einfluss durch die Schriften Kandinskys, dessen Theorie über die immateriellen Aspekte der Malerei.1959 Teilnahme an der „documenta II“ in Kassel teil. Lehrauftrag an der University of Pennsylvania, 1963 Gründung des Institute of Contemporary Art, 1968 Ernennung zum Professor daselbst. 1974 Rückkehr nach Italien, Bezug eines ehemaligen Klosters in Umbrien.
„Es ist mir gelungen, meine Bestrebungen auch gegen den Superkritizismus zu verteidigen, ich habe mir meinen kritischen Blickwinkel bewahrt. Ich mache keine ’neue Malerei‘, ich mache weiterhin das, was ich immer versucht habe zu tun, mich in meinem Schaffen mit Farbe auszudrücken.“ (Piero Dorazio, in: Katalog der Galerie II Sole in Bozen, 1976)