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Szczesny, Stefan (*1951)

Stefan Szczesny, geb. am 9.4.1951 in München.

Er wächst in einem literarisch-philosophisch geprägtem Elternhaus auf. 1967-69 Ausbildung an einer Fachschule für freie und angewandte Kunst in München, seine künstlerisichen Vorbilder sind Alberto Giacometti, Francis Bacon und später Henri Matisse. Als wichtigste Anregung ist die Kunst Pablo Picassos zu nennen. 1969-75 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München (Meisterschüler bei Günther Fruhtrunk) und Gaststudium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität München. 1970-71 Tätigkeit als freier Kunstkritiker für die „Münchner Abendzeitung“.

1972 befasst sich Szczensy mit Arbeiten der amerikanischen abstrakten Expressionisten Robert Motherwell, Franz Kline, Willem de Kooning und Marc Rothko. 1973 Reise nach New York und Auseinandersetzung mit dem Werk von Piet Mondrian Ad Reinhardt und Barnett Newman. Gelegentliche Tätigkeiet als Grafiker beim Fernsehen. 1975/76 DAAD-Stipendium für Paris. 1978 entstehen erste New York-Bilder, geprägt vom persönlichen Erleben und andererseits unter dem Einfluss Piet Mondrians stehend. Eine Ausstellung im Kunstforum der Städtischen Galerie im Lenbahhaus in München zeigt abstrakte Bilder, die allesamt von Sammlern erworben werden. 1979 Rückkehr zur figurativen Malerei.  1980 Gastaufenthalt in der Villa Romana in Florenz, wo er sich mit der italienischen Renaissance befasste, insbesondere mit dem Werk der frühen Renaissance-Maler Cimabue, Giotto und Piero della Francesca.

Ausstellung in der Galerie Friedrich in München mit Aktbildern. 1981 Übersiedlung nach Köln, Organissation der Ausstellung „Rundschau Deutschland“ als Vertreter der „Neuen wilden deutschen Malerei“ in Köln und München. Zusammenarbeit mit der Münchner Galerie Karl Pfefferle. 1982/83 Rom-Preis der Preußischen Akademie der Künste, Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom und Beschäftigung mit der römischen Antike, zahlreiche Reisen nach Sizilien. Ausstellung mit Bernd Zimmer und anderen Künstlern in Anacapri auf Capri mit „Schwimmer in der  blauen Grotte“. Neben den „Römischen Bildern“ entstehen erste Skulpturen und eine Serie mit „Badenden“. Von 1984 bis 1988 gab Stefan Szczesny die Zeitschrift „Malerei Painting Peinture“ heraus. 1988 entwickelte Szczesny in Südfrankreich eine Technik der Malerei im Freien, wobei er eine ungundierte Leinwand auf dem Boden ausgebreitet oder an einer Leine aufgehängt wird.

Der unmittelbare Kontakt mit den Elementen der Natur, mit ihrer Farbigkeit und ihren Geräuschen prägte seinen Stil dieser jahre. Im Winter 1990 Reise in die Karibik, Arbeit an der „Jamaica-Serie“ und den „Streifenbildern“, eine große Serie, die ihn über Jahre beschäftigt. Die Streifen bilden ein dekoratives Grundmotiv, eine Bildformel, die er in verschiedenen Ausprägungen fortan aufnimmt. Die Streifen sind als eine Anspielung auf Arbeiten des französischen Konzeptkünstlers Daniel Buren gemeint. 1991 große Serie „Portraits“, die zu seinem unverwechselbaren Personalstil führen. Für die Inszenierung „Dunkles Haus“ an der Staatsoper in München übernahm er 1991/92 die künstlerische Gesamtgestaltung, ebenso die künstlerische Ausstattung für „Kabale und Liebe“.

Mit Elvira Bach reiste er 1993 nach Sizilien, um sich an dem Projekt „Fiunara d’Arte – Museo domestico pettineo“, das als Kunstprojekt ein ganzes Dorf zum Museum erkor, zu beteiligen. 1994 Aufenthalt in New York, Bezug eines eigenen Ateliers an der Warren Street 12. 1995 „Voltaire Project“ in Potsdam, das Projekt „Lindencorso“ in Berlin. Erste Aufenthalte auf der Insel Mustique. Ein Jahr später gründete er die Szczesny Factory; erste Publikationen im eigenen Verlag. 1998 begann Stefan Szczesny mit dem „Kempinski Art Project“ und arbeitete in Murano an Glasskulpturen. 1999 heiratete er Eva Klein auf Mustique. 2000 gestaltete er im Auftrag des WWF die Weltkarte des Lebens für die Weltausstellung Expo 2000. Sein neues Atelier Les Mas des Palmiers in St. Tropez bezog er 2001. Es folgte ein Arbeitsaufenthalt in Sevilla mit anschließender Ausstellung. 2002 wurde „Szczesny – the Film“ (Regie Curt Faudon New York) auf dem internationalen Filmfestival Cannes uraufgeführt. 2003/04 begann er die Arbeit an den Keramikskulpturen für das Projekt „Villa Soleil Terre Blanche“ in Tourettes sowie die Konzeption des Kunstprojekts „Le Roc“. 2006 Eröffnung der Szczesny Factory Berlin und Ausstellung mit Schattenskulpturen in Saint Tropez. 2007 begann nach zwei Jahren Vorarbeit das Projekt Insel Mainau – Szczesny 2007, Ein Traum vom irdischen Paradies, wofür Stefan Szczesny die Bodensee-Insel zum künstlerischen Gesamtkunstwerk umgestaltete.

2008 realisierte Stefan Szczesny ein internationales Projekt am Flughafen Stuttgart, „Ausflug in die Sinnlichkeit“. Stefan Szczesny lebt und arbeitet in Saint Tropez und St. Lucia (Karibik). In bewusstem Rückgriff auf die Tradition älterer Kunstepochen und der Moderne entwickelte Szczesny eine Malerei, die durch Heiterkeit, sinnenfrohe Leichtigkeit und dekorative Aspekte gekennzeichnet ist. Er arbeitet ständig an der Ausweitung der Kunst in alle Bereiche des Lebens, indem er die künstlerische Ausgestaltung von Schwimmbädern, Küchen, Badezimmer oder Parks übernimmt und somit neue, dekorative Lebensräume erschafft. Szczesnys Ziel ist die Aufhebung der Trennlinie zwischen Kunst und Architektur, wie es in vergangenen Kunstepochen bereits vorkam, zuletzt im Jugendstil.

Szczesnys Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Kunstsammlungen. Pierre Brosnan und Mario Adorf sammeln seine Bilder seit vielen Jahren.

Buchempfehlung:

Kuspit, Donald: SZCZESNY. 1995: Köln, DuMont

Werke des Künstlers Szczesny, Stefan (*1951)